3 Dinge, die Sie beim Girokonto-Wechsel beachten sollten!

 
Für die meisten von uns macht die Nutzung mehrerer Girokonten gleichzeitig keinen Sinn. Trotzdem haben viele Verbraucher oft zwei oder sogar noch mehr Girokonten. Dadurch können sich nicht nur monatliche Gebühren summieren. Von bestimmten Banken angebotene Sonderkonditionen, die sich durch eine intensivere Nutzung eines Girokontos ergeben, können dadurch leicht verloren gehen. Um dem mit einem Kontowechsel verbundenen Aufwand, wie z.B. in Erfahrung zu bringen, wem Sie die neue Bankverbindung mitteilen müssen, zu entgehen, behalten viele Bankkunden einfach ein altes Girokonto bei, wenn sie ein neues eröffnen.
 
Was viele allerdings nicht wissen: Seit dem 18. September 2016 gilt für den Girokonto-Wechsel das so genannte Zahlungskontengesetz, wonach Banken Ihren Kunden beim Wechsel helfen müssen, indem sie ihnen alle wichtigen Daten zur Verfügung stellen. Darüber hinaus haften die Institute sogar für mögliche Schäden, die durch ein fehlerhaftes Übertragen der Daten entstehen könnten.
Das Zahlungswechselgesetz verpflichtet die Banken, die für einen Wechsel nötigen Transaktionsdaten innerhalb von 12 Tagen zu bearbeiten. Die neue Bank hat nach Erhalt des Auftrags zwei Tage, um die Daten von der vorherigen Bank einzufordern, welche diese innerhalb von fünf Tagen bereitstellen muss.
Sie sollten daher bei einem Wechsel die folgenden drei Punkte beachten, um unnötige Kosten zu vermeiden.
 

1. Konto nicht sofort kündigen

Warten Sie am besten einige Monate mit der endgültigen Kündigung Ihres alten Kontos, um etwa durch nicht mehr einlösbare Lastschriften entstehende Gebühren zu vermeiden.
Während manche Banken sehr aktiv beim Kontowechsel helfen, leisten andere nur das rechtlich vorgeschriebene Mindestmaß. Im Einzelfall kann es sich daher lohnen, auf einen Finanzdienstleister zu setzen, der einem die Arbeit abnimmt. Beispiele dafür sind etwa Fino Digital, Finreach oder Kontowechsel24. Der Prozess ist dann meist ganz simpel. Man eröffnet sein neues Girokonto und meldet sich mit den Daten des alten Kontos beim Wechselservice an, der alles nötige an die neue Bank übermittelt. Dazu werden automatisch Lastschriften, Daueraufträge und Geldeingänge auf dem alten Konto analysiert und übertragen.

2. Pflichten der Banken

Die alte Bank darf, nachdem sie über einem Wechsel informiert wurde, keine Lastschriften oder Daueraufträge mehr ausführen und muss übriges Guthaben auf das neue Konto überweisen. An die alte Bank gehende Überweisungen müssen an das neue Konto umgeleitet werden.
Unterläuft den Banken beim Kontowechsel ein Fehler bei der Datenübertragung oder halten sie die im Zahlungskontengesetz festgelegten Fristen nicht ein, entsteht beim Kunden ein Schadensersatzanspruch. Mahngebühren, die etwa durch überfällige Zahlungen entstehen, sind vom verantwortlichen Kreditinstitut zu erstatten. Von dieser Haftung werden die Banken auch nicht befreit, wenn sie für den Wechsel die Dienste eines externen Anbieters einsetzen. Lassen Sie sich in einem solchen Fall also nicht von der Bank an den Dienstleister weiterverweisen, sondern bestehen Sie mit Nachdruck auf Ihre Rechte.

3. Besser zur Monatsmitte wechseln

Als Zeitpunkt für einen Wechsel eignet sich übrigens besser die Monatsmitte als Anfang bzw. Ende eines Monats, weil meist gerade dann viele Abbuchungs- und Überweisungsaufträge stattfinden. Das Versenden der Daten und die Umstellung vom alten auf das neue Konto dauert in der Regel ein paar Tage. Zwischen dem 15. und 20. eines Monats könnte daher ein gut gewählter Zeitpunkt sein. Initiieren sollte man den Wechsel entsprechend vorher. Im Schnitt dauert dieser von Anfang bis Ende zwischen 9 und 12 Tagen.
Wenn auch Sie über einen Kontowechsel nachdenken, sollten Sie diese Aspekte beachten. Lesen Sie unsere Testberichte über die Girokonten der größten Banken Deutschlands um herauszufinden, welches Angebot sich am ehesten für Sie lohnt.